Charlotte Lorenz

Vom Sommersemester 1928 bis zum Wintersemester 1944/45 lehrte Charlotte Lorenz Wirtschaftsstatistik.

Kurzbiographie

* 09.08.1891 (Gottesgnaden, Ortsteil von Calbe (Saale)), † 18.03.1973 (Freiburg im Breisgau). Lorenz studierte ab 1914 neuere Sprachen und Volkswirtschaftslehre in Berlin. 1916 und 1917 besuchte sie das orientalische Seminar und legte die Diplomprüfung für Türkisch ab. 1919 promovierter sie zum Dr. phil. Während des 1. Weltkrieges war Lorenz im Kriegsrohstoffamt tätig. Sie war von 1919 bis 1920 Mitarbeiterin bei der wissenschaftlichen Kommission des preußischen Kriegsministeriums. Ab 1921 war sie wissenschaftliche Angestellte und ab 1925 Referentin im Statistischen Reichsamt. 1927 habilitierte sie an der Universität Berlin und hatte ab 1931 hier einen Lehrauftrag für Wirtschaftsmathematik. Lorenz war eine der wenigen Wirtschaftswissenschaftlerinnen, welche während der NS-Zeit eine außerordentliche Professur erhielt. Als Professorin mit NSDAP-Mitgliedschaft forschte sie zur statistischen Erfassung des „Fremdvölkischen“ in Deutschland. Unter anderem hatte sie 1943 in ihrer Zehnjahresstatistik des Hochschulbesuchs und der Abschlussprüfungen alle ‚fremdvölkischen’ Studenten erfasst.