Vom Wintersemester 1950/51 bis zum
Frühlingsemester 1965
lehrte Karl Obermann Geschichtswissenschaft. Kurzbiographie* 22.09.1905 (Köln), † 10.07.1987 (Berlin). Historiker. Aus finanziellen Gründen konnte Obermann nicht studieren, deshalb erlernte er zunächst den Beruf eines technischen Zeichners. Während der Weltwirtschaftskrise wurde er arbeitslos und fing an, als Gast Vorlesungen zur Geschichte und Soziologie an der Universität Köln zu hören. Seit 1925 war er in der Freien Sozialistischen Jugend aktiv. 1931 schloss er sich der SAP an. 1933 emigrierte er über Belgien nach Frankreich und arbeitete dort als Journalist und Schriftsteller für verschiedene deutschsprachige Zeitungen und Zeitschriften. 1936 wurde er Mitglied der KPD. Als Gasthörer studierte er an der Sorbonne Geschichte. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde Obermann in Frankreich verhaftet und interniert. Im August 1941 emigrierte er in die Vereinigten Staaten. Von 1943 bis 1946 war er Mitglied der Redaktion der Zeitschrift des Council for a Democratic Germany - The German American. 1946 kehrte er über die Sowjetunion nach Deutschland zurück und trat der SED bei. Von 1947 bis 1949 arbeitete er als Redakteur der Hochschulzeitschrift Forum und studierte gleichzeitig an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1950 promovierte er und nahm in 1950 eine Lehrtätigkeit an der Brandenburgischen Landeshochschule in Potsdam auf. 1952 habilitierte er sich und wurde 1953 an die Humboldt-Universität zu Berlin berufen, wo er von 1955 bis 1956 das Institut für Deutsche Geschichte leitete. 1956 wurde er zum Professor mit Lehrstuhl ernannt und lehrte bis zu seiner Emeritierung 1970 weiter. Obermann war der erste Direktor des Instituts für Geschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. |