* 13.02.1900 (Budapest), † 03.07.1978 (Berlin). Bis 1925 László Radványi. Kommunistischer Funktionär, Wirtschaftswissenschaftler. Studierte 1918-1919 Volkswirtschaft und Philosophie an der Universität Budapest und engagierte sich in der revolutionären Studentenbewegung. Nach der Niederschlagung der Ungarischen Räterepublik flüchtete er 1919 nach Österreich und setzte in Wien und 1920-1923 in Heidelberg sein Studium fort. Hier wurde er zum Dr. phil. promoviert. Anschließend arbeitete er als Buchhändler und 1925-1930 als Angestellter der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Seit 1924 KPD-Mitglied, war er außerdem Mitarbeiter des ZK der KPD und Mitbegründer der Marxistischen Abendschule (MASCH). In 1933 emigrierte er über die Schweiz nach Frankreich, wo er 1934-1939 Leiter der „Freien Deutschen Hochschule“ in Paris war. Nach Bildung der Volksfront hielt er an dieser Schule Vorlesungen über Grundlagen des historischen und dialektischen Materialismus und über den Nationalsozialismus und seine Ideologie. In 1940 verhaftet und in verschiedenen Lagern interniert, gelang es der Familie, Marseille in 1941 zu verlassen und nach Veracruz und schließlich nach Mexiko City zu fliehen. Hier wurde Schmidt Professor an der Arbeiter-Universität. Seit 1944 hatte er einen Lehrstuhl an der National-Universität Mexiko-City inne, 1946 wurde er mexikanischer Staatsbürger. Er war in dieser Zeit auch Mitarbeiter der sowjetischen Aufklärung. In 1952 kam er in die DDR, wurde Mitglied der SED und erhielt einen Lehrstuhl für „Probleme des gegenwärtigen Imperialismus“ an der Humboldt Universität. 1954-1965 war er Abteilungsleiter am Wirtschaftswissenschaftlichen Institut der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin.