Vom Wintersemester 1946/47 bis zum
Wintersemester 1948/49
lehrte Bruno Gleitze Statistik. Kurzbiographie* 04.08.1903 (Berlin), † 17.11.1980 (Berlin). Gleitze schloss sich als 16-jähriger der SPD an und wurde während seiner Studienzeit Reichsleiter der sozialistischen Studentenschaft Deutschlands und Österreichs sowie Vorsitzender der Studenten-Internationale. Am 2. Mai 1933 wurde er als Mitglied des Vorstands des allgemeinen Gewerkschaftsbundes durch Ley verhaftet, der SA ausgestellt und vorübergehend im Plötzenseer Staatsgefängnis in Schutzhaft gehalten. 1945 wurde er mit der Reorganisation des ehemaligen Statistischen Reichsamtes betraut. 1946-1948 war er Hochschullehrer an der Humboldt-Universität. Gleichfalls war er Vizepräsident der Zentralfinanzverwaltung in der sowjetischen Besatzungszone. Aus Protest gegen die Wirtschaftspolitik der SED verließ er 1949 die Fakultät und forschte am Institut für Wirtschaftsforschung in Dahlem. Dabei wechselte er wieder zur Mitgliedschaft in die SPD. 1954 kehrte er zur Gewerkschaft zurück und wurde Leiter des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts des Deutschen Gewerkschaftsbundes. 1957 entwarf Gleitze ein Modell, bei dem Arbeitnehmer durch gesetzliche Regelungen an der Kapitalbildung der Unternehmen beteiligt werden sollten. Alle Großunternehmen sollten laut Gleitze mindestens zehn Prozent ihrer Bruttogewinne an einen überbetrieblichen sogenannten Sozialkapitalfonds abtreten. Für die SPD wurde er 1966 Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr in Nordrhein-Westfalen (Der Spiegel 21/1967). | |