August Meitzen

Vom Wintersemester 1875/76 bis zum Wintersemester 1889/90 lehrte August Meitzen Staats-, Kameral- und Gewerbewissenschaften.Vom Wintersemester 1890/91 bis zum Wintersemester 1903/04 lehrte August Meitzen Statistik und Nationalökonomie.

Kurzbiographie

* 1822 (Breslau), † 1910 (Berlin). Meitzen studierte in Berlin und Breslau und promovierte 1848 mit einer Darstellung der Uhrenindustrie des Schwarzwaldes. 1853-1865 war er Bürgermeister von Hirschberg im Riesengebirge, 1856-1865 Referent für landwirtschaftliche Verwaltungsfragen in Breslau. Meitzen widmete sich am dortigen Staatsarchiv agrarhistorischen Studien. Von 1865 bis 1872 arbeitete er im Königlich Preußischen Statistischen Büro, von wo aus er als Geheimer Regierungsrat an das Kaiserliche statistische Amt des Deutschen Reiches wechselte. 1875 übernahm er gleichzeitig die Direktorenstelle des Statistischen Amtes der Stadt Berlin und erhielt den Ruf an die Friedrich-Wilhelms-Universität als außerordentlicher Professor der Statistik und Nationalökonomie. Er lehrte dort bis zu seinem Tode am 19. Januar 1910. Meitzen wurde anders als Wagner und Schmoller nicht aufgrund seiner universitären Verdienste, sondern ähnlich wie Böckh aufgrund seiner Tätigkeit am statistischen Büro und in der agrarwirtschaftlichen Forschung an die Universität berufen. In seiner Doppelposition als Professor und Direktor des statistischen Amtes Berlin setzte er es sich zum Ziel, an die Ideen Alexander von Humboldts anzuknüpfen, und Berlin unter Ausnutzung der Statistik zu einer europäischen Metropole aufsteigen zu lassen. Er erstellte hierfür Statistiken zur Entwicklung von Klima, Ernten, Bevölkerung, und Erkrankungen.