Vom Sommersemester 1936 bis zum
Sommersemester 1938
lehrte Erwin Wiskemann Wirtschaftliche Staatswissenschaften. Kurzbiographie* 1896, † 1941. Durch den 1. Weltkrieg Schwerverletzt. Wiskemann galt neben Jessen als einer der wichtigsten Vertreter der völkischen Volkswirtschaftslehre. Der überzeugte Nationalsozialist ging 1935 nach Berlin um als Rektor der Wirtschaftshochschule zu dienen. Der enge Vertraute Gottl-Ottlilienfelds lehrte an der Berliner Universität zum Thema Außenhandel. Wiskemann war Mitglied der NSDAP und wurde 1936 als Vorsitzender des Vereins für Socialpolitik vorgeschlagen. Wiskemann hat in seinen Schriften ähnliche antisemitische Thesen wie Jessen formuliert, gilt aber als jemand, der versucht hat den biologischen Rassismus aufzuweichen. In seinem Essay zu Karl Marx und der Marxismus (1937) greift Wiskemann die These der „jüdischen Weltverschwörung“ durch den Marxismus auf. Er benutzt dabei Thesen wie den „materialistischen Geist“ des Judentums, und überträgt diesen auf den Marxismus. Trotz alledem hat auch Wiskemann die Richtlinien für das Studium der Wirtschaftswissenschaften mitbestimmt. |