Im August 2000 erlangte der bauliche Zustand des Fakultätsgebäudes einen Tiefpunkt, als sie durch die benachbarten Bauarbeiten für das „Spreepalais“, ein heute siebenstöckiges Bürogebäude, stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Erd- und Rammarbeiten für das Fundament führten zu massiven Bauschäden, faustdicken Rissen im Mauerwerk des Fakultätsgebäudes, Decken drohten einzustürzen, Putz fiel von den Wänden und wurde zu einer erheblichen Gefahr für Personen im Gebäude. Teile des linken Flügels mussten gesperrt werden, die Bibliothek, Büros und mehrere Unterrichtsräume wurden an den Alexanderplatz und in die Burgstraße ausgelagert. Der überwiegende Teil der Sanierungskosten musste von den Investoren der Nachbargrundstücke als Verursacher des Schadens übernommen werden (Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft, 11 2002: 3).
Mit der selbst gegründeten Initiative „Studieren 2000“ engagierten sich die Studenten für bessere Lehrbedingungen an der Fakultät und sammelten Spenden für die Renovierung des Hörsaals 125, der am 17. Januar 2001 feierlich eingeweiht werden konnte. Durchgreifende Renovierungsarbeiten an der Fakultät begannen erst ab dem Jahr 2006. Im Frühjahr 2006 wurden das Foyer und der linke Treppenaufgang renoviert. Ebenfalls 2006 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten im Keller durchgeführt, bei der neben technischen Erneuerungen die neue Mensa errichtet wurde (Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft, 19, 2006: 5). Ab 2009 konnte dank der Unterstützung des Förderprogramms „Städtebaulicher Denkmalschutz“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Fassaden- und Dachsanierung der Fakultät durchgeführt werden. Im selben Jahr wurde mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft der Hörsaal 220 gebaut (Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft, 24, 2009: 7 f.). Desweiteren wurden Studierendenlernbereiche erstellt, und es folgt die Sanierung des rechten großen Treppenhauses sowie die des Hofes.
Im Jahr 2010 wurden die beiden größten Hörsäle 201 und 202 modernisiert. Im Zuge der Renovierung des Hörsaals 201 entstand durch die Initiative des Vereins StudentenRat e.V. das Projekt „Platzstiften“. Hierbei werden die Sitzplätze des Saals 201 symbolisch zum Verkauf angeboten, wobei der Name des jeweiligen Stifters auf einer Plakette am Stuhl angebracht ist. Bis heute ist es gelungen, 84 Sitzplätze zu verkaufen, wodurch 49.000 Euro eingenommen wurden. Der Vizepräsident für Studium und Internationales der Humboldt-Universität, Uwe Jens Nagel, preist die Initiative als „originelle und identitätsstiftende Aktion“. Das Projekt wurde im Februar 2010 mit der „Hochschulperle“ vom Stifterverband für die Deutsche Wirtschaft ausgezeichnet, es sei „innovativ und bundesweit beispielhaft.“ (Harmsen 2010)
Im Jahr 2003 wurde die Restaurierung der Heilig-Geist-Kapelle, zu DDR Zeiten die Mensa der Fakultät, mit Hilfe privater Sponsoren restauriert. Das Gebäude, das in der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät integriert ist, ist das bau- und kunsthistorische Schlüsselzeugnis des mittelalterlichen Berlins. Die Kapelle wurde um 1300 errichtet und stellt somit das älteste sakrale Gebäude Berlins dar. Im Oktober 2005 konnte die Kapelle feierlich wiedereröffnet werden. Sie wird heute als Festsaal und für besondere Anlässe sowie Tagungen genutzt.
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| Blick in den ehemaligen Hörsaal 128 im Jahr 2000. Quelle: UnAuf Studentenzeitschrift, Ausgabe 114, 2000 |
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